Wir sind als Bevölkerung im 21ten Jahrundert angekommen, unsere Politiker hängen leider noch im 20ten Jahrhundert fest. Wir wählen Parteien, die vor der Wahl das Blaue vom Himmel versprechen. Danach wird aber alles getan, um deren Ideen und eigenen Parteiskripte zu verwirklichen, nicht aber den Willen des Volkes. Den Willen des Volkes kennt offenbar jede Partei ohne jemals jemanden gefragt zu haben. Dazu nenne ich verspätet aber doch das Projekt „Donaubrücke 2“ für Mauthausen. Wenn ich noch ein Wahlplakat sehe, dass eine Partei eine neue oder zusätzliche Brücke zwischen Ober- und Niederösterreich für Mauthausen vorschlägt, so werde ich diese Partei persönlich auf meine Gesperrt-Liste setzen und nie wieder wählen (das Wahlversprechen wird ohnehin nicht gehalten und dieses Verprechen wurde schon ‚zig mal gebrochen).
Keine der mir bekannten aktiven Parteien bietet uns „kleinen“ und „unwichtigen“ Bürgern die Chance, eigene Ideen oder Meinungen zu deren jeweiligen Parteiprogrammen einzuwerfen. Wenigstens nicht, solange man kein Parteimitglied ist. Es haben mich weder – auch als ich damals die jeweiligen Parteien gewählt hatte – die SPÖ, noch die ÖVP, noch die FPÖ oder die Grünen (Parteinennung entspricht nicht der kalendarischen Wählung) gefragt oder sich dafür interessiert, welche Punkte ich in deren Programm für gut, schlecht oder verbesserungswürdig halten würde. Eine direkte E-Mail-Anfrage meinerseits wurde von einer damals aktiven Partei einfach abgelehnt, frei nach „was bilden Sie sich überhaupt ein, uns hier Vorschläge zu machen wie wir das Land führen sollen“ (als Bürger, der diese Partei gewählt hatte). Hier entscheiden nach der Wahl schlicht und ergreifend die Parteiaktionäre frei nach dem Motto: „Wir machen das jetzt so, denn das Volk ist uns egal – wir wurden ja schon gewählt – die können eh nichts dagegen machen“.
Daher – das gebe ich offen zu – gehe ich seit mehreren Jahren überhaupt nicht mehr zur Wahl: Jede Partei macht Versprechungen dass sich die Balken biegen (bitte die Ironie in der Doppeldeutigkeit von „Ver-Sprechung“ beachten), redet sich dann auf die anderen Parteien aus, weil etwas nicht umgesetzt oder boykottiert wurde. Ich frage mich geraume Zeit, warum es keine Partei gibt, die als Schwerpunkt die Meinung der „Öffentlichkeit“, also den Bürgern, bzw. den echten Wählern hört. Das geht nicht, meinst Du? Es ist zu zeitintensiv? Bis wir abgestimmt haben, ist die Debatte durch?
Wir schreiben – zum Zeitpunkt der Veröffentlichung meines Beitrags – das Jahr 2020. Die Welt ist vernetzt. Nahezu jeder Haushalt besitzt einen Internetanschluss und kann jede beliebige Internetseite in Echtezit anschauen. Auch wenn dies meist nur YouTube-Videos mit Unterhaltungswert sind. Warum gibt es keine echte „Österreichische VolksVertretungs-Partei“ (Name frei erfunden), die tatsächlich auf die Bevölkerung des Landes hört und deren Meinungen annimmt? Und zwar zu jeder Frage die zur Debatte steht.
Es wäre das Einfachste, eine gesicherte Internetplattform aus dem Boden zu stampfen und dort sämtliche geplante Regelungen vorzustellen mit einem Voting-System (bspw. die Idee der Partei sieht so aus: „xy“, findet ihr den Vorschlag gut, schlecht oder was würdet ihr vorschlagen?). Damit könnte nach Registrierung auf der Plattform – dies müsste meiner Meinung nach eine nachgewiesene Staatsbürgerschaft benötigen – via Online-Plattform Vorschläge für kommende Gesetzesentwürfe oder Abstimmungsschwerpunkt dieser Partei (ja/nein/anders) gesetzt werden. Man sollte meiner Meinung nach in Folge noch seine Antwort ändern können, aber pro Person dürfte nur eine Stimme zählen. Und nicht, dass die Parteiintriganten den Wahleffekt subjektiv beeinflussen – frei nach dem Motto: „Nein, das möchten wir als Partei nicht, das wäre uns unangenehm!“. Solche öffentlichen Abstimmungen könnten je nach Dringlichkeit problemlos auf bis zu einer Woche reduziert werden. Politikinteressierte Personen könnten (die öfter auf die Plattform schauen) problemlos innerhalb der Frist zu allen offenen Themen Antworten beziehen, bzw. deren Meinung abgeben – denn: wer sich nicht dafür interessiert, der lebt eben mit den Entscheidungen Anderer. Aber dafür müsste die „Online-Partei“ dann auch geradestehen, auch wenn der Inhalt wie bspw. „Das Volk will xyz haben und nicht euren Vorschlag“ nicht zur Zielrichtung dieser Partei gehört. Denn die Partei müsste ja die Meinung der Bevölkerung wiederspiegeln.
Wäre so eine Partei, auf der ich nachweislich Einfluss auf die Entscheidungen hätte, vorhanden – so würde ich auch wieder wählen gehen. Auch wenn bei einer Abstimmung innerhalb eines solchen Online-Parteiumfrage 60% gegen mich wären, dann wäre das für mich okay, da andere Bürger diesen Schwerpunkt wohl anders gewichten würden, aber es wurde eben vom Volk gewählt und nicht von der gewählten Partei im Eigenflug. Aber mit der aktuellen Politiksituation bin ich absolut unzufrieden.
Dieses Szenario lässt sich beliebig weiterspinnen:
Würden die Umfrage-Ergebnisse dieser Partei veröffentlicht und eine vereinfachte Namensnennung (bspw. Vorname N.) genannt, so könnten vermutlich auch kaum Personen der Abstimmung persönlich zu Ihrer Entscheidung benannt werden wie Herr Huber Rumpolzdorfer-Kirchner-Freistädter aus Mauthausen (Name frei erfunden) hatte dazu „xyz“ gemeint. Natürlich besteht immer das Risiko auf Fremdeinwirkung durch Eingriffe von Außen (Hacking-Angriffe); aber dann wäre es wenigstens fremdmanipuliert und nicht gewählt, aber ganz anders umgesetzt, als es sich der steuerzahlende Bürger vorstellt!
Unsere österreichische Gesellschaft besteht mehr und mehr aus den Generationen X, Y und Z; Wir, die Bürger, leben mit und im Internet, anders als die Baby-Boomber-Gesellschaft der 60er Jahre. Das ist natürlich nur meine Meinung, ich bin gerne offen für andersweitige Meinungen in meinen Kommentaren! Grundsätzlich erlaube ich auch Meinungen die gegen meine Gedankenlinie sind (manuelle Kommentarsperren finden lediglich bei klar erkennbarem Spam statt)! Auf www.wikipedia.org findest Du weitere Informationen zu den Generations-Bezeichnungen!
Kurz zur Erläuterung:
- – Die Generation „X“ wird bis etwa dem Geburtsjahr 1980 bezeichnet, die vor dem Internet / der Hochelektronik groß geworden, aber später und auch im Beruf damit zurechtkommen mussten (35-60 Lebensjahre);
- – die Generation „Y“ sind die Nachfolgegeneration, welche mit vielen zusätzlichen elektronischen HIlfsmitteln deren schulische Ausbildung absolviert hatten (bis etwa Geburtsjahr 1995, also ca. 30-40 Lebensjahre) und
- – der „YouTube“-Generation „Z“ ab etwa Geburtsjahr 2000, die nahezu überall auf elektronsiche Hilfsmitteln zurückgreifen und damit aufgewachsen sind (ca. 25-35 Lebensjahre).
- Die nächstältere Generation „Boomers“ (Nachkriegsgeneration) ist davon wegen des doch hohen Lebensalters nahezu ausgeschlossen (75+ Lebensjahre), die echte Nachkriegszeitgeneration ist inzwischen (leider) schon nahezu ausgestorben.
Es ist mir bewusst, dass ich in dem vorherigen Absatz Überschneidungen liefere, allerdings lässt sich diese Gruppierung nie auf „jeden“ in einer Geburts- oder Altersgruppe ableiten. Es hängt immer von den persönlichen Erfahrungen, der Weiterbildung im Beruf und Privatem, usw. ab!
Ich freue mich auf Deine Meinung zu dem Thema und würde hoffen, dass in den kommenden Jahren vielleicht jemand der politischen Ebene diesen Text liest um einigermaßen umsetzen könnte 🙂
Dein Michael Ebenhofer, Inhaber der Computersystems for you e.U.
(Dieser Beitrag wurde per 12.02.2020 inhaltlich leicht geändert; primär wurden grammatikalische Satzfehlbauten beseitigt 🙂 )