Einleitung
Microsoft hat etwa im Juli 2021 damit begonnen, das neue Betriebssystem Windows 11 zu veröffentlichen. Seither gilt ein Auf und Ab was die System-Voraussetzungen angeht. In diesem Artikel möchte ich gerne auf ein paar Punkte eingehen.
Technische Unterschiede
Aus technischer Sicht haben sich ein paar Dinge geändert. Auf einem aktuellen System startet das neue Betriebssystem relativ zügig und wurde an manchen Stellen etwas aufgehübscht. Eine neue Menüführung kam dazu, andere Funktionen verschwanden dafür.
Ich persönlich arbeite noch nicht mit Windows 11, sondern mit einem Dualboot-System mit Linux und Windows 10. Da ich mit mehreren Schirmen parallel arbeite und meist viele gleichartige Dokumente geöffnet habe, also beispielsweise verschiedene Tabellen, fehlte mir die Möglichkeit, die Dokumentnamen neben dem Symbol der jeweiligen Startleiste anzuzeigen. Auch die Symbole im Info-Bereich (die Icons neben der Zeit-Anzeige) lassen sich nicht mehr grundsätzlich alle einblenden, was Programmen wieder die Möglichkeit bietet, sich hinter dem unscheinbaren Aufklapp-Dreieck zu verstecken.
Windows 10 – wie lange noch?
Sobald Windows 10 keine Updates mehr bekommt, wäre auf jeden Fall ein guter Zeitpunkt für den Umstieg. Dabei macht es einen Unterschied, ob Du eine Pro- oder Home-Version verwendest.
Aktuell gibt es für Windows 10 das Update 21H2. Die verwendete Version lässt sich herausfinden, in dem Du die Windows-Taste drückst und danach „winver“ eintippst und das Kommando direkt startest.
Die Home-Version wird bis 13. Juni 2023 unterstützt, die Pro-Version bis 11. Juni 2024.
Was kostet Windows 11?
Das schöne an Windows ist, dass man – sofern der Rechner der selbe bleibt – man im Regelfall kostenlos von Windows 10 auf 11 umrüsten kann.
Allerdings gibt es hier im Moment einige Stolpersteine zu beachten.
So muss das Gerät beispielsweise zwingend ein UEFI-BIOS und einen TPM2-Baustein (Trusted Platform Module v2) auf der Platine besitzen. Außerdem wird sich das Umrüsten (aber auch die Neuinstallation) weigern, wenn Du einen älteren Prozessor vor der achten Intelgeneration oder vor der AMD-Zen-Architektur besitzt.
Eine SSD war schon bei Windows 10 eine kluge Idee, mit Windows 11 könnte es passieren, dass sich das System nur noch auf die elektronischen Datenträger installieren lassen wird. Dies wird momentan bei Microsoft beratschlagt.
Als Systemvoraussetzung wird ein Datenträger mit mindestens 64GB Speicherplatz und 4GB Hauptspeicher verlangt.
Wie ich eingangs schrieb, lässt sich Windows 10 auf 11 umrüsten, sofern die Voraussetzungen erfüllt sind und keine Volumenslizenz von Windows 10 aktiviert war.
Voraussetzung ist allerdings, dass im BIOS die TPM-Funktion bereits aktiviert war. Und da wird’s kompliziert: wenn das bisher nicht aktiviert war und nachträglich eingeschaltet wird, lässt sich das aktuelle Betriebssystem nicht mehr starten. Hier bietet es sich an Windows 10 komplett neu zu installieren (vorher Daten sichern!), nachdem die TPM-Funktion aktiviert wurde.
Danach Windows 10 aktivieren und direkt auf Windows 11 umrüsten. Dazu bietet Microsoft das „Media Creation Tool“ an, welches Du kostenfrei bei Microsoft herunterladen kannst: https://www.microsoft.com/software-download/windows11.
Mit diesem Programm lässt sich wahlweise eine DVD oder ein USB-Stick erzeugen, der das neue Betriebssystem enthält. Alternativ bietet das Tool auch das Upgrade direkt an.
Kontobindung bei Windows 11
An dieser Stelle möchte ich noch erwähnen, dass Windows 11 mit einer starken Bindung an das Microsoft-Konto angebunden ist. Mit anderen Worten: Einen Benutzeraccount lokal anzulegen lässt sich momentan in der Pro-Version noch machen, es kursieren allerdings Gerüchte, dass Microsoft auf die volle Online-Kontobindung zurückgreifen könnte.
Vorteile haben dabei speziell Nutzer mit einer schnellen Internetverbindung, beispielsweise ab 100MBit oder höher. Diese Kontobindung ermöglicht beispielsweise das direkte Einbinden von SharePoint- oder OneDrive-Daten in das Betriebssystem. Aber auch Microsoft Teams oder Skype werden automatisch eingerichtet.
Problematisch wird es aber, wenn man das Gerät beruflich für mehrere Firmen und privat nutzt: Die Kontobindung ist dafür ausgelegt, dass die Zugangsdaten zum jeweiligen Microsoft-Konto passen. Hier mehrere verschiedene OneDrive- oder SharePoint-Verzeichnisse mit verschiedenen Logins anzulegen wird sich als Herausforderung darstellen.
In der Grundeinstellung – und sofern man einen Microsoft-Account für den Login verwendet – werden die Dokumente, Dateien und verwendeten Orte (beispielsweise der Inhalt des Desktops) automatisch mit OneDrive, also der Microsoft-Cloud synchronisiert. Das kann Vorteile bringen, wenn man mit mehreren Geräten parallel arbeitet und alle Dokumente überall zur Verfügung haben möchte (oder muss). Ein Krampf wird das aber für Nutzer, welche nur eine langsame Internetverbindung besitzen. Die Synchronisierung von Dateien kann dann sehr lange dauern und auch die allgemeine Geschwindigkeit noch weiter reduzieren.
Zusammenfassend betrachtet
Um bei einem Windows-10-Gerät die Freischaltung für Windows 11 zu bekommen, müssen also die Systemvoraussetzungen erfüllt sein. Ich würde persönlich eine Sicherung per Image (beispielsweise mit Acronis TrueImage) anlegen, dann das Upgrade auf Windows 11 durchziehen. Ein bis zwei Stunden damit arbeiten und prüfen, ob es aktiviert wurde. Ab diesem Zeitpunkt kann Windows 11 auch später problemlos über Internet aktiviert werden.
Falls Windows 11 nicht gefällt, könnte man die Image-Sicherung von Windows 10 wieder verwenden, um einen „Rollback“ durchzuführen.
Solltest Du eine Windows-10-Volumentslizenz verwenden, so gibt es verschiedene Windows-11-Schlüssel. Ich rate dabei zu einer OEM-Version (auch wenn diese offiziell nicht unterstützt wird). Du erhältst dabei eine Packung und einen Aufkleber mit der Seriennummer. Vorteil dabei: Dieser Produktschlüssel lässt sich auch auf andere Geräte übertragen und kann sehr sicher für weitere Upgrades verwendet werden.
Der Nachteil dabei sind die Kosten, da eine solche Lizenz je nach Variante bei etwa 110,00 Euro inklusive Steuer für die Home- und etwa 160,00 Euro inklusive Steuer für die Pro-Variante. Dafür hat man auch wirklich was in der Hand.
Abschluss und Kommentare
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Über den Autor
Michael Ebenhofer betreibt seit 2011 seine Einpersonunternehmung Computersystems for you e.U. mit Sitz in Mauthausen und Anfahrtsweite bis zu 40km. Als Selfmade-IT-Allrounder betreut er primär Privatkunden, aber auch einige Kleinbetriebe mit bis zu 5 Arbeitsplätzen. Seit 2020 tritt er als Dozent bei der Schulungsplattform Udemy im Bereich der Softwareschulung auf.
Beitrag: Umstieg auf Windows 11
Microsoft hat etwa im Juli 2021 damit begonnen, das neue Betriebssystem Windows 11 zu veröffentlichen. Seither gilt ein Auf und Ab was die System-Voraussetzungen angeht. In diesem Artikel möchte ich gerne auf ein paar Punkte eingehen.
Schlagwörter zum Thema:
Microsoft Windows 10 | Microsoft Windows 11
Über den Autor:
Michael Ebenhofer betreibt seit 2011 seine Einpersonunternehmung Computersystems for you e.U. mit Sitz in Mauthausen und Anfahrtsweite bis zu 40km. Als Selfmade-IT-Allrounder betreut er primär Privatkunden, aber auch einige Kleinbetriebe mit bis zu 5 Arbeitsplätzen. Seit 2020 tritt er als Dozent bei der Schulungsplattform Udemy im Bereich der Softwareschulung auf.
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