Spaß mit einer Amazon-Bestellung
Was kann nicht alles schief gehen?
Zum Einen war ich sehr überrascht, wie schnell die Pakete (noch bevor das Amazon gemeldet wurde) bei mir angekommen sind. Super Sache!
Heute packte ich die Komponenten aus (momentan schreibe ich Dienstag, den 13.07.2021), die am letzten Freitag, Samstag und gestern, also Montag angekommen sind.
Die erste Lieferpackung: Ein Anblick den ich selten sah. Die Prozessoreinheit kugelte im Karton ohne Umverpackung lose herum. Normalerweise wird eine Prozessoreinheit (Intel in meinem Fall) – egal ob mit oder ohne Kühler – in einer Originalverpackung geliefert, auf der Serien- und Chargen-Nummer und so weiter angeführt sind. Hier nicht. Das Verpackungspapier hatte ich bereits entnommen:
Der Prozessor ist das Kernstück eines Computers und sollte mit Obacht behandelt werden. So etwas wie hier hab ich tatsächlich noch nie gesehen, außer eine Bestellung auf Ebay.
Wenn das nur das Einzige gewesen wäre!
Das zweite Paket
Ich muss gestehen, ich dachte: „Okay, überall arbeiten Menschen, da kann schon mal schief gehen“. Also packte ich das zweite Paket aus und baute die Kernkomponenten zusammen, das heißt das hatte ich vor..
Ich hab den demolierten Prozessor des ersten Pakets in die Hauptplatine aus Paket 3 gesetzt, verriegelt. Ich wollte unbedingt den Prozessor vor der Rückgabe testen, da (nach Rücksprache mit dem Amazon-Support) kein Ersatz lieferbar gewesen wäre.
Also wollte ich den eigens bestellten Lüfter für den Prozessor montieren und packte die Teile des Lüfters aus:
Auf den oberen Bildern ist der Zustand des Prozessorkühlers zu sehen. Das erste was mir auffiel war, dass die Wärmeleitpaste (linkes Bild, weiße Masse) bereits stark verteilt war. Normalerweise wäre hier ein Klebestreifen angebracht, damit die Wärmeleitpaste nicht eintrocknet und damit die volle Wirksamkeit beibehält. War hier nicht so. Das hätte mich ansich nicht gestört – also mit einem Tuch die alte Wärmeleitpaste entfernt und dann habe ich angefangen zu suchen:
Wo ist die Gegenplatte zum montieren oder andersweitige Montageoptionen wie Kunststoff-Schrauben zum reindrücken oder ähnliches: Fehlanzeige, nichts im Lieferkarton enthalten. Mit anderen Worten: Dieser Artikel war bereits in Verwendung und wurde nur teilweise zurückgeschickt.
Bei genauerem Hinsehen merkte ich erst später die Beschädigungen an der Seite des Kühlers (rechts Bild, wurde leider etwas unscharf).
Also habe ich den Amazon-Support kontaktiert.
Egal wie viel heute bei den Lieferungen schief gegangen war, das muss ich dennoch dem Amazon-Support gutheißen: Die Mitarbeiter an der Störungsbehebung sind bemüht, nichts eskalieren zu lassen. Nach dem netten Gespräch mit der Mitarbeiterin der Hotline vermittelte ich, dass der Stand-PC bis Freitag diese Woche fertig werden muss. Der Kühler wäre in der Zeitspanne nicht lieferbar gewesen, daher wurde mir umgehend ein Rücksendeetikett per E-Mail zugesandt und eine komplette Gutschrift zugesagt. Okay, kann passieren…
Drittes Paket: Hauptplatine
Die Platine hatte ich ja schnellstmöglich ausgepackt, um den ramponierten Prozessor zu testen.
Nach meiner Reklamation des Kühlers habe ich kurzerhand einen eigenen Kühler installiert und wollte proforma die Platine mit dem Speicher, Netzteil und der Festplatte in Betrieb nehmen. Aber: Was ist das denn? In der Verpackung der Hauptplatine waren weder ein Handbuch noch das übliche Säckchen mit Schrauben für die beispielsweise m2-SSD.
Da ich ohnehin über genügend Ersatzteile verfüge habe ich mich entschlossen, die Sache nicht bei Amazon zu melden.
Aber ernsthaft: In drei Paketen drei bereits gebrauchte Teile zu bekommen (möglicherweise mit arglistig verschwiegenen Mängeln), obwohl ich Neuteile bestellt hatte finde ich dann – trotz des zuvorkommenden Supports – doch frech.
Mal schauen, wie sich das in Zukunft entwickeln wird.